Namensprüfung zur IBAN wird bei SEPA-Überweisungen obligatorisch

IBAN Namecheck EU

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Ursprünglich für den März 2024 geplant (CASZIN berichtete), tritt die Prüfung des zur IBAN gehörenden Empfängernamens bei einer Überweisung im EU-Raum und darüberhinaus nun am 9. Oktober 2025 in Kraft. Betroffen sind neben den EU-Staaten auch Großbritannien, Liechtenstein, Island, Schweiz, Norwegen, Monaco, Andorra, Vatikanstadt und San Marino.

Was bedeutet es in der Praxis ?

Wer ab diesem Zeitpunkt eine Überweisung tätigt, löst eine automatische Prüfung bei der Empfängerbank in Echtzeit aus. Diese vergleicht den angegebenen Empfängernamen mit dem Namen des zur IBAN hinterlegten Kunden. Stimmt beides zu 100 % überein, wird die Überweisung tadellos ausgeführt. Schon bei geringen Abweichungen erfolgt jedoch ein Warnhinweis, bevor die Überweisung tatsächlich ausgeführt wird. Nun liegt die Entscheidung, beim Auftraggeber, diese Warnung zu ignorieren und zu übergehen, oder den Vorgang abzubrechen.

Ein Problem für das Adult-Business ?

Bei folgendem Szenario wird es allerdings spannend. Bekanntlich ist es gang und gäbe, dass Creator ihre Profile bei Portalen oft von einer Agentur verwalten lassen. Auf deren Konto erfolgt dann auch die Überweisung der Auszahlung. Das Problem: bei manchen Portalen fehlt die Möglichkeit, eine Agentur als Zahlungsempfänger einzutragen. In diesem Fall wird zwangsläufig der Name des Creators für die Überweisung verwendet. Prominentestes Beispiel dürfte Onlyfans sein. Viele Agenturen tragen dort zum Creator ihre eigene Kontonummer ein. Bisher werden entsprechende Überweisungen noch anstandslos ausgeführt. Das wird sich ab Oktober 2025 ändern. Dann erfolgt die oben beschriebene Warnung. Offen ist, wie eine ausführende Bank dann mit automatisch eingereichten Überweisungsaufträgen verfährt. Möglicherweise kann der Auftraggeber von vornherein bestimmen, solche Warnungen zu übergehen. Ob er das tut und ob die entsprechende Bank überhaupt diese Option anbietet, kann man jetzt noch nicht voraussagen. Es könnte für viele Creator und Agenturen aber spannend werden…