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Die konkurrierenden Konzepte Freemium und Premium sind älter als das Cambusiness selbst. Die allerersten Anfänge (siehe Jennycam) boten gewissermassen eine Flatline an, bei der User für einen Einkauf im Gegenzug eine schnellere Aktualisierung der damaligen Standbilder erhielten. Doch auch ohne Zahlung erhielten sie Einblicke – wenn auch in größeren zeitlichen Abständen.
Freemium-Cams
Ein ganz ähnliches Prinzip gilt bis heute bei den Freemium-Cams: Die User sind sofort und oft auch völlig ohne Registrierung mittendrin im Vergnügen – Hardcore inklusive. Theoretisch können sie sogar chatten mit dem Model, doch bei oft hunderten gleichzeitigen User haben sie praktisch keine Chance wahrgenommen zu werden.
Für zahlende User gibt es entsprechend mehr zu sehen. Sie können Coins kaufen, für die das Model entsprechende Gegenleistungen bietet, die es selbst festlegt. Meist geht es um das weitere Ablegen von Kleidungsstücken, Einsatz von Toys, Masturbation etc.
Premium-Cams
Bei Premium Cams ist das Vorgehen grundsätzlich anders. Ohne Zahlungsvorgang gibt es ein paar Vorschaubilder und vielleicht ein kleinen Präsentationsvideo. Wer die Show betreten will, muß vorab bezahlen. Allerdings ist die Leistung im Gegenzug entsprechend exklusiver.
Beispiel 777livecams.com : Hier senden alle Models nach dem Prinzip Premium-Cam. Erst nach dem Aufladen von Guthaben ist es möglich, eine Cam-Show zu betreten. Allerdings wird dann deutlich mehr geboten als bei den Freemium-Cams.
Bei Premium-Cam ist der User oft allein mit dem Model im Chat. Das hat für beide Seiten verschiedene Auswirkungen. Einmal ist der “Service” mehr oder weniger exklusiv. Das Model geht auf den User ein und beide sind in direkter Kommunikation. Er erhält für sein Geld gewissermaßen einen höheren Mehrwert.
1:1 Chat einer Premium Cam: Das Girl ist meist exklusiv für einen User da und hat alle Möglichkeiten, auf seine Wünsche und Vorstellungen einzugehen. So entsteht manchmal auch eine Art virtueller persönlicher Beziehung.
Virtual Girlfriend
Das Phänomen der “virtuellen Freundin” gibt es so nur bei Premium-Cams. Bedingt durch die direkte Kommunikation entsteht teils auch ein ganz individueller Kontakt. Der kann durchaus intensiv werden und in eine mehr oder weniger scheinbare Online-Beziehung münden. Der User “verkuckt” sich in eine bestimmtes Mädel und sucht genau aus diesem Grund ihren Chat immer und wieder auf – was für ihn selbstverständlich entsprechend teuer werden kann. Umgekehrt profitiert das Model von solchen Fixierungen und sollte dabei nicht vergessen, sich entsprechend professionell zu verhalten (siehe unserer Beitrag “FAQs für Camgirls”).
Unterschiedliche Potentiale bei Freemium und Premium
Doch es gibt zahlreiche weitere Besonderheiten bzw. Unterschiede bei den beiden Konzepten. Ein wichtiger Punkt betrifft die Newcomer: Wer neu anfängt in der Welt der Cam, kann bei Freemium schnell frustriert sein. Oft sind in einem Camportal hunderte Frauen gleichzeitig online. Und praktisch Jede beginnt ganz hinten in der Listung. Dort verirrt sich kaum ein User zu ihr. Auch in der völlig kostenlosen Cam finden sich erst einmal nur eine Handvoll User ein. Dann passiert das, was man erwartet – nichts. Die Ausnahme: manche Portale bieten für einen begrenzten Zeitraum gewissermaßen als Newcomer Bonus eine bessere Platzierung an. Meist ist es damit aber nach zwei Wochen bereits vorbei. Dann kann eine harte Zeit beginnen. Nur viele Onlinestunden mit wenig Umsätzen können die Platzierung nach und nach verbessern. Jetzt ist Durchhaltevermögen gefragt. Wer dies nicht hat oder schlicht auf Einkommen in der Zeit angewiesen ist, ist bei den Premium Cams definitiv besser aufgehoben.
Allerdings: wer es einmal geschafft hat weit nach vorn zu kommen hat die Chance auf wirklich große Umsätze. Tatsächlich gibt es hier Camgirls die durchaus monatlich im fünfstelligen Bereich verdienen. Doch dies sind die Top-Sender die sehr lange an ihrem Erfolg gearbeitet haben, extrem gut bei den Usern ankommen und mit ihnen kommunizieren können. Die Möglichkeit ist also da, doch nur sehr wenige schaffen es auf diesen “Olymp”. Und: um dort zu bleiben muss man selbstverständlich immer am Ball bleiben. Schon kurze Auszeiten können dazu führen dass sich die Platzierung gnadenlos verschlechtert. Und dann beginnt das Spiel von neuem.
Regionale Unterschiede
Traditionell und wohl mentalitätsbedingt gibt es große Unterschiede bei den Vorlieben der User. Im englischsprachigen Raum und speziell den USA sind die Freemium Cams tatsächlich sehr verbreitet. Hier können die User auch spendabel sein, ohne dass ein unmittelbarer Zwang besteht. Dennoch sind die “Freeloader” berüchtigt, die den Chat der Girls verstopfen und nie auch nur einen Dollar ausgeben.
Im Gegenzug dominieren im europäischen und gerade deutschen Raum die Premium Cams. Eine Handvoll Anbieter teil sich den Markt auf, im dem die User besonders Wert legen auf den direkten Kontakt mit dem Girl, den ihnen kein Freemium Angebot bieten kann.
Am Ende muss sich jede Creatorin selbst für einen Weg entscheiden. Sprachkenntnisse und Zeitverschiebung stellen aufgrund der regionalen Unterschiede weitere Kriterien dar. Klar ist aber: wer im deutschsprachigen Raum auf zuverlässige und vergleichsweise schnelle Umsätze angewiesen ist, ist bei den Premium Cams definitiv besser aufgehoben.
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