Wie alles begann: Die legendäre Jennicam

Aug 27, 2023 #Cam, #Jennicam, #Webcam
Jennifer Ringley

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Wir schreiben das Jahr 1996. Dies sind die Abenteuer von Jennifer Ringley, die als Erste erotische Inhalte mittels einer Webcam ins Netz stellte und damit Geld verdiente. Sie gilt als das erste „Camgirl“ und zeigte schon damals Einblicke in ihr Leben, inklusive Nacktszenen, Sex mit ihrem Freund und Masturbation.

Fast 30 Jahre ist es her, dass Jennifer Ringley auf die Idee kam, Teile ihres Privatlebens öffentlich im Netz zu zeigen. Zu Beginn zeigte die damals 20-jährige mit ihrer Webcamera Standbilder im Rhytmus von drei Minuten, allerdings wurde von Anfang an einiges geboten: neben Alltags-Szenen gab es genauso Sex mit ihrem Freund und offenherzige Masturbation zu sehen. Sie selbst bezeuchnete sich als „Lifecaster“ und nicht als Pornodarstellerin.

1998 brachte ihr die damals neue Medienform eine Einladung in die Late-Show mit David Letterman ein.

Auf die Idee kam Jennifer Ringley nach eigenen Angaben als sie eine Kamera sah, die den Blick auf ein Aquarium ins netz übertrug. Sie wollte dieses Konzept zum „menschlichen Aquarium“ fortsetzen, zu Anfang sahen ihr allerdings nur einige wenige Freunde bei ihrem täglichen Leben zu. Dies änderte sich schnell als sie viel positives Feedback bekam und ihre Cam öffentlich machte. Das Konzept der Erotik Livecam war geboren.

Ein wichtiges Element fehlte noch: die Bezahlung. Dies fügte sie später hinzu, zum durchaus moderaten Tarif von fünf Dollar pro Monat. Zahlende Kunden sahen dafür jede Minute ein aktuelles Bild, Zaungäste nur alle 15 Minuten. Den Abonnenten bot sie zusätzlich ein Archiv bisheriger Bilder und einen Chat an.

Erfolg und Popularität riefen Nachahmer auf den Plan, etwa Ana Voog versuchte mit „Anacam“ an Jennies Erfolg anzuknüpfen. Einfach war das nicht, immerhin verzeichnete Jennifer Ringley bis zu vier Millionen Besucher auf ihrer Cam – und das täglich. Zu damaligen Zeiten überflügelte sie damit die allermeisten populären Non-Adult-Angebote.

Mit der Aufmerksamkeit kam auch der finanzielle Erfolg. Allerdings machte Jenny auch hier als erste eine Erfahrung, die vielen Anderen später noch bevorstand.

PayPal als Spaßverderber

Gewissermaßen am Höhepunkt kam das jähe und dann auch endgültige Ende. Das zur Abrechnung eingesetzte PayPal verbot Erotikinhalte grundsätzlich und sperrte schließlich Jennycam. Damit fiel das Einkommen von Ringley praktisch weg und sie arbeitete fortan teils als Webdesignerin, genoß aber vor allem ihre „wiedererlangte Privatheit“. Fortan hörte man wenig von ihr, zuletzt gab die inzwischen verheiratete Jennifer Johnson 2016 der BBC ein Interview.

Pionierin der Webcam

Dennoch ist Jennifer unbestritten die Pionierin in diesem Bereich schlechthin. Sie war die erste Frau die sich erotisch im Internet präsentierte und dafür Geld erhielt. Ihr folgten Millionen Frauen nach. Und schon vor fast dreißig Jahren zeigte sich, dass (hauptsächlich) Männer bereit sind, für solch einen Service Geld auszugeben.

Das allerletzte Bild der Jennicam: Ende 2003 beendete Jennifer Ringley ihr bis dahin erfolgreiches Angebot. Das eigentliche Webcam Business mit Streaming Angeboten war zu diesem Zeitpunkt schon vier Jahre in Betrieb.

https://web.archive.org/web/20031227221244/http://www.jennicam.org:80/

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