Formal musst du erst einmal mindestens 18 Jahre alt sein. Die weiteren Voraussetzungen wirken sich darauf aus, wie erfolgreich Du mit der Tätigkeit sein wirst: Spaß an der Sache ist ein ganz wesentlicher Faktor ! Nur dann kannst Du den Usern so gegenübertreten, dass entsprechende Stimmung aufkommt und sie bereit sind, auch Geld auszugeben. Niemand ist spendabel wenn er sieht, dass Du dich gewissermaßen vor die Cam zwingst und schlechtgelaunt eine mittelmäßige Show ablieferst. Aufgeschlossenheit, Freundlichkeit und eine Offenheit gegenüber sexuellen Themen müssen für Dich selbstverständlich sein. Wenn ein gewisser Hang zum Exhibitionismus hinzukommt – umso besser !

Zunächst brauchst Du eine gute Internetverbindung. Achte hier immer auf den sogenannten Upstream. Das ist die Geschwindigkeit, mit der Du Deine Daten verschickst. Die Anbieter werben jedoch immer mit dem Downstream, also der Geschwindigkeit, mit der Du Daten herunterladen kannst. Nur der Upstream wirkt sich aber auf die Bildqualität deiner Show aus und sollte mindestens bei 10-20 Mb/s liegen. Wenn Du auf mehreren Portalen gleichzeitig online sein möchtest, brauchst Du eine entsprechend höhere Geschwindigkeit.

Dann benötigst Du zum eigentlichen „Senden“ einen PC mit angeschlossener Webcam. Das kann zumindest für den Anfang durchaus auch ein Notebook mit integrierter Kamera sein. Allerdings bist du hier mit dem Positionieren der Kamera nicht flexibel. Eine externe, über USB angeschlossene Kamera ist deutlich vielseitigen für das spätere Positionieren und Auswählen des Bildausschnitts etc. Die Preise für die Hardware sind hier in den letzten Jahren merklich günstiger geworden, sofern du aktuelle Geräte verwendest können durchaus auch günstige Ausführungen geeignet sein.

Das musst Du Dir eigentlich selbst beantworten. Aber: Es gibt tausende, wenn nicht zigtausende Creator in Deutschland, die live mit ihrer Webcam zu Erotikportalen streamen. Die statistische Chance, dass jemand aus deinem Bekanntenkreis auf Dein Profil kommt, ist daher eher gering. Sehr gering wird es bei Plattformen wie Onlyfans, wo weltweit tatsächlich viele Millionen Creator angemeldet sind. Zudem kannst Du bei einigen Portalen festlegen, dass beispielsweise User aus Deutschland Dein Profil nicht sehen sollen. Sofern Du von Deutschland aus arbeitest und u.a. Chat und Darstellung in deutscher Sprache betreibst, ist das jedoch eher selten sinnvoll. Um die Chance des „Entdeckt werdens“ so weit als möglich zu reduzieren, müsstest Du beispielsweise auf englischsprachigen Portalen senden, die etwa hauptsächlich in der USA gesehen werden. Völlig ausschließen kannst Du es aber letztendlich nie.

Aber: wer immer aus Deinem Bekanntenkreis auch immer auf dein Profil stößt, muss dazu ja erst einmal selbst auf Erotikportalen unterwegs sein. Und das nicht aus Versehen, sondern wohl aufgrund einer gezielten Suche nach entsprechenden Profilen. Eigentlich ist er oder sie damit gar nicht in der Position, dir irgendetwas „Unmoralisches“ vorwerfen zu können, da sein / ihr Verhalten ja auch nicht wesentlich anders ist. Und wer dann vielleicht – zumindest vorgeblich – nur auf den Portalen unterwegs ist um Andere bloßzustellen, legt sicherlich kein „anständigeres“ Verhalten an den Tag. Noch skurriler wird es dann, wenn die Person bezahlt um genau zu sehen was in deiner Show so abgeht. Denn Deine Show wird dann kaum die erste sein, die er oder sie sich ansieht.

Bleibt der Ratschlag: Wenn Du auf der Cam arbeiten möchtest, steh dazu. Du musst es nicht an die „große Glocke hängen“, wenn Du jedoch Panik vor der Vorstellung hast, jemand könnte dich erkennen, solltest Du dir das Ganze noch einmal überlegen.

Für die meisten User entscheiden die ersten Sekunden in einer Show, wie lange sie bleiben. Du musst sie sofort in deinen Bann ziehen, um Dich von der Konkurrenz abzusetzen. Direkt gesagt: sie müssen geil und neugierig auf dich werden. Das erreichst Du nicht, wenn Du dich mal eben ungeschminkt im Pyjama vor die Cam hockst und vielleicht noch mit schlechter Laune Umsätze erwartet.

Ziemlich genau das Gegenteil wird dich zum Erfolg führen. Du bist Creator, du bist Darsteller, Du machst eine Show ! Verbreite gute Laune und mach alle scharf auf Dich. Sprühe nur so vor kaum zu bändigender Geilheit ! Keine Frage – das ist leichter gesagt als getan. Doch genau das sind die Kriterien, die über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Beim Aussehen hast Du zunächst mal alle Trümpfe in der Hand. Wirf dich in ein heisses Outfit, das viel, aber selbstverständlich zu Anfang der Show nicht zu viel zeigt. Schmink dich so dass jeder denkt: Whow, von diesem heissen Feger möchte ich mehr sehen. Schau dir die Top Profile im Portal an und lerne von ihrem Stil. Nicht umsonst sind sie ganz vorne gelistet. Du hast vielleicht schon Stammkunden ? Umso besser. Orientiere Dich an ihren Erwartungen. Sie wollen es nuttig ? Bitteschön ! Oder wollen sie die Unschuld vom Lande ? Orientiere dich daran. Vergiß nie: Du machst das nicht zum Spaß. Es ist ein Geschäft, deine Show ist dein Produkt, das du verkaufst. Gestalte sie attraktiv und die Kunden werden kommen und Geld ausgeben.

Das ist das schöne an der Arbeit als Camgirl oder Creator: du kannst sie innerhalb gewisser Grenzen flexibel an deine persönliche Lebenssituation anpassen. Du musst keine 40 Stunden die Woche arbeiten. In der Tat machen das die wenigsten. Die Arbeit vor der Webcam ist sehr gut geeignet, um vielleicht einen anderen Teilzeit Job zu ergänzen. Selbstverständlich steigt dein Verdienst mit dem Aufwand an Stunden, die du investierst. Es ist jedoch keine lineare Kurve. Wenn du zu Top-Zeiten online gehst und dann deine Arbeitszeit verdoppelst, heißt es nicht automatisch, dass dein Verdienst sich auch verdoppelt. Dennoch: eine Kontinuität wird deinem Umsätzen helfen. Ideal ist es, wenn du eine Art Stundenplan aufsetzt, an denen du dich selbstverständlich auch hältst. So wissen deine Fans, wann sie dich antreffen, und bescheren dir höhere Umsätze, als wenn du planlos agierst.

Auch das Umfeld aus dem Du sendest wirkt sich auf die Attraktivität deiner Show aus. Fototapeten als Hintergrund sind schon lange out. Achte auf gute Kontraste und auffällige Farben. Mach Dir ausgiebige Gedanken über die Gestaltung, es ist schließlich Dein Arbeitsplatz. Er sollte aufgeräumt, aber nicht steril wirken. Du musst Dich dort wohlfühlen und das müssen Deine Kunden sehen. Die Webcam ist oft am besten auf einem kleinen Tischstativ aufgehoben, dann kannst Du sie für Detailansichten etc. schnell anders positionieren. Auch Dein Stuhl sollte flexibel sein. Ideal ist beispielsweise ein großer, bequemer (Büro-) Sessel, auf dem du „fläzen“ und dich aus allen Perspektiven zeigen kannst.

Freemium und Premium sind zwei komplett unterschiedliche Konzepte. Bei Freemium bist du praktisch ständig zu sehen, auch ohne dass sie User zahlen. Wenn sie zahlen kannst Du dann mit der eigentlichen Show beginnen, je nach Portal können aber auch dann noch „Voyeure“ mit von der Partie sein. Im deutschsprachigen Raum sind jedoch die Premium Cams üblicher. Hier kommen nur User zu dir in die Cam, die auch bezahlen. Das können auch mehrere gleichzeitig sein. Gerade für den Anfang wird es dir mit Premium leichter fallen, Geld zu verdienen. Warum genau, und weitere Hintergründe erfährst du in unserem ausführlichen Beitrag zu diesem Thema hier.

Selbstverständlich! Es gibt spezielle Software, so genanntes Splitter, die es dir erlaubt, mit nur einer Webcam auf verschiedenen Portalen gleichzeitig zu senden. Allerdings solltest du dazu schon ein wenig erfahren sein.

Die Auszahlungen, die du von den Portalen erhältst, sind stets ein steuerpflichtiges Einkommen. Du musst es an deinem Wohnort, beispielsweise Deutschland, versteuern. Allerdings kannst du gegebenenfalls deine Arbeitsausrüstung absetzen. Dazu können beispielsweise PC, Web Kamera, aber auch Bekleidung etc. zählen. Einzelheiten solltest du gegebenenfalls mit deiner Steuerberaterin oder deinem Steuerberater abklären.

Sobald du einen bestimmten Jahresumsatz überschreitest, wirst du automatisch mehrwertsteuerpflichtig. Dann kannst du gegebenenfalls auch eine so genannte Umsatzsteuer ID erhalten. Entsprechend können dir dann die Portale deine Umsätze zuzüglich Mehrwertsteuer auszahlen. Allerdings ist dies ein relativ komplexes Thema, zu dem du in Kürze auf CASZIN einen eigenen, ausführlichen Beitrag lesen kannst.

Hier solltest du Vorsicht walten lassen! Vergiss nie: du machst einen Job, du bist vor der Cam, um Geld zu verdienen. Das kannst du nur, wenn der Kontakt begrenzt bleibt auf deine Show. Ein Camportal ist keine Kontaktbörse, um Leute kennen zu lernen. Es wird aber passieren, dass ein User genau dies missversteht und das ganze als Dating Portal sieht. Hier solltest du in jedem Fall konsequent bleiben und den Kontakt mit dem User auf die Show vor der Cam beschränken.

Die meisten User besuchen die Portale, um ein entsprechendes sexuelles Erlebnis oder eine sexuelle Fantasie auszuleben. Sie werden dazu von dir auch eine entsprechende Show erwarten. Es gibt aber Ausnahmen. Gerade wenn ein User dich vielleicht schon öfter in der Cam besucht hat und ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut ist, kann es auch sein, dass er dir gewissermaßen sein Herz ausgeschüttet. In dem Fall kann es dann durchaus statt um Sex im Chat auch um persönliche Themen, Sorgen etc. gehen.

Zunächst einmal ist dies selbstverständlich nur dir überlassen. Es gibt Camgirls, die sich nie komplett nackt vor der Kamera zeigen. Sie sind jedoch die Ausnahme. In der Regel erwarten die Kunden, von dir früher oder später alles zu sehen und auch ein gewisses Maß an Action und Interaktion. Es kann passieren, dass du Stammkunden gewinnst, die dich vor der Kamera erleben wollen, ohne dass du richtig zur Sache gehen musst. Am Anfang wirst du aber sehr wahrscheinlich nur dann gute Umsätze machen, wenn du auch viel von dir zeigst und nicht prüde bist.

Früher oder später wird es für dich Sinn machen, eine eigene Webseite zu betreiben. Das muss keine aufwändige Seite sein, oft genügen eine kurze Beschreibung, vielleicht eine Foto Galerie und Links zu deinen Profilen, wo die User dich antreffen können. Zusätzlich kannst du beispielsweise auf deiner Seite auch getragene Wäsche verkaufen. Achte aber genau auf die Bedingungen der Portale, auf denen du sendest. Oft erlauben Sie nicht, dass du beispielsweise deine eigene Webseite dort angibst. Prüfe das also genau, um eventuellen Ärger zu vermeiden.

Stammkunden sind ein ganz wesentlicher Faktor bei der Generierung von Umsätzen. Baue sie auf und bleibe ihnen treu, dann werden sie für Dich auch zum zuverlässigen Umsatzbringer. Es gibt Camgirls, die bestreiten einen Großteil ihrer Umsätze mit nur wenigen oder im Extremfall einem einzigen Stammkunden. Dieser hat eine enge Bindung zu dir und das gilt es zu nutzen ! Er hat sich „verkuckt“ in dich oder ist auf die eine oder andere Art fixiert. Oft sitzt dann das Geld locker, in vielen Portalen kannst Du neben den Einkünften für die Show in der Cam oder den Nachrichten auch zusätzliche Geschenke oder Trinkgelder erhalten. Hier besonders wichtig: bleib professionell und kommuniziere mit dem Kunden nicht außerhalb des kostenpflichtigen Portals, das zusätzlich auch deine Anonymität schützt. Wenn er in Sozialen Medien mit dir kommunizieren kann ist er als Kunde verloren. Sei dabei höflich aber bestimmt. Wenn Du – aus welchen Gründen auch immer – eine längere Pause in der Cam eingelegt hast, werden Deine Stammkunden im Idealfall auf dich warten und dir sofort zum Neustart wieder gute Umsätze bescheren.

Hier könnte Radio Eriwan antworten: Im Prinzip ja. In der Tat sind Männer auf den großen Portalen eher eine „Randerscheinung“. Die Chance auf gute Umsätze stehen hier eher schlecht. Häufiger sind schon die Pärchencams, wobei die Erträge sich dann naturgemäß schonmal durch zwei dividieren. Allerdings gibt es durchaus Pärchen, die so gutes Geld verdienen. Eines darf man nie vergessen: Der hauptsächliche bis fast ausschließliche Kunde der Online-Erotik ist der Mann. Frauen konsumieren Erotik in dieser Form kommerziell selten. Selbst wenn ihnen danach ist, haben sie beste Chancen, nackte Herren der Schöpfung in Action an diversen Ecken des Internets komplett kostenlos anzutreffen.
Jedoch: es gibt spezialisierte Gay-Portale. Diese sind selten in die Mainstream Angebote integriert, weil schwule Männer im Bereich der kommerziellen Online Erotik gern unter sich bleiben. Die potentielle Kundenanzahl ist generell geringer als im Bereich Hetero, dasselbe gilt jedoch auch für die Anzahl der angebotenen Shows. Wer sich hier in die Thematik einarbeitet hat durchaus auch die Chance auf Umsätze.