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CASZIN weist bereits seit 2023 darauf hin (Fachbeiträge am Ende dieses Beitrages), jetzt schlug die Steuerfahndung massiv zu. Am 15. Juli 2025 meldet die deutsche „Tagesschau “ nun : „Influencer sollen massiv Steuern hinterzogen haben“. Demnach gibt es in Nordrhein-Westfalen bei der Steuerfahndung ein eigenes Influencer Team, dass jetzt 300 Millionen hinterbezogene Steuern aufgespürt hat. Dies geht wohl gemerkt alleine für das eine Bundesland. Statistik Fans können dies nun auf ganz Deutschland hochrechnen. Im Visier sind dabei vorerst zumindest die „großen Fische“. Laut „Tagesschau“ konzentriert man sich aktuell auf „professionelle Influencer, die ihre steuerlichen Pflichten mit hoher krimineller Energie umgehen“.
OnlyFans Creator ebenso betroffen wie Anbieter auf YouTube, Instagram oder TikTok
Im Beitrag sind die Plattformen nicht aufgeschlüsselt, liegen aber klar auf der Hand. Im Schnitt sollen die hinterzogenen Einkünfte im „hohen fünfstelligen Bereich“ liegen, teils in Millionenhöhe. Wer also gerade die 2000 € im Jahr, die für eine DAC7 Meldung Voraussetzung sind, überschreitet, ist für die Steuerfahnder offenbar noch nicht so interessant. Dennoch sollte man sich selbstverständlich immer an die Vorschriften halten. Denn: Das Finanzamt erhält durch DAC7 automatisch Informationen über deine Einnahmen von Plattformen und kann so deine Steuererklärung genau überprüfen. Wenn du keine Steuern zahlst, obwohl du verpflichtet bist, kann das als Steuerhinterziehung gewertet werden. Das kann zu Nachzahlungen, hohen Strafzinsen und Bußgeldern führen. Im schlimmsten Fall drohen sogar strafrechtliche Verfahren, die mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen enden können. Deshalb ist es wichtig, deine Einkünfte korrekt anzugeben und deine Steuern fristgerecht zu zahlen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
DAC7 erleichtert der Steuerfahndung die Arbeit enorm
Auch bei den Finanzämtern gibt es technischen Fortschritt, mit folgenden Mitteln arbeiten die Beamten aktuell:
- Automatischer Informationsaustausch:
Digitale Plattformen, auf denen Creator, Freelancer oder Händler ihre Leistungen anbieten (z.B. Marktplätze, Vermittlungsplattformen), sind verpflichtet, Daten zu den erzielten Einkünften ihrer Nutzer zu sammeln und an die Steuerbehörden ihres Landes zu melden. Diese Informationen werden dann automatisch mit den Steuerbehörden der anderen EU-Länder geteilt, in denen die Nutzer steuerpflichtig sind. - Umfassende Datenerfassung:
Die gemeldeten Daten umfassen neben den erzielten Einnahmen auch Angaben zur Identität der Nutzer (Name, Adresse, Steueridentifikationsnummer), Art der Tätigkeit, Zahlungsbeträge und gegebenenfalls weitere relevante Informationen. Dadurch erhalten die Finanzämter ein vollständiges Bild der Einkünfte aus digitalen Quellen. - Vergleich mit Steuererklärungen:
Die Finanzämter können die von den Plattformen gemeldeten Daten direkt mit den Angaben in den Steuererklärungen der Nutzer abgleichen. Wenn Einkünfte nicht oder unvollständig angegeben wurden, wird dies sofort ersichtlich. - Früherkennung von Unstimmigkeiten:
Durch den automatischen Datenabgleich können Unstimmigkeiten und potenzielle Steuerhinterziehungen frühzeitig erkannt werden. Das ermöglicht gezielte Prüfungen und reduziert den Aufwand für aufwendige Recherche und Beweisführung. - Erhöhte Abschreckung:
Weil die Wahrscheinlichkeit, dass nicht gemeldete Einkünfte entdeckt werden, durch DAC7 stark steigt, wirkt die Richtlinie präventiv. Viele Steuerpflichtige sind dadurch motiviert, ihre Einnahmen korrekt anzugeben und Steuern ordnungsgemäß zu zahlen. - Effizientere Prüfprozesse:
Steuerprüfer erhalten durch DAC7 strukturierte und verlässliche Datenquellen, die die Prüfung beschleunigen und die Qualität der Steuerkontrollen verbessern. Dadurch können Ressourcen gezielter eingesetzt und Prüfungen effektiver durchgeführt werden.
Zusammengefasst erleichtert DAC7 die Steuerprüfung, indem es eine lückenlose, automatisierte und grenzüberschreitende Informationsbasis schafft. Das erhöht die Transparenz digitaler Einkünfte, ermöglicht einen schnellen Datenabgleich und hilft den Finanzämtern, Steuerpflichtige zu identifizieren, die ihre Steuerpflichten nicht erfüllen. Für Creator bedeutet das: Wer seine Einnahmen korrekt meldet und Steuern zahlt, ist auf der sicheren Seite.
Fachbeiträge aus CASZIN zum Thema: