Podcast als Marketinginstrument im Adultbiz – Teil 1

Jan 21, 2024 #AdultBiz, #Marketing, #Podcast
Podcaster im Studio

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Podcasts haben in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung hingelegt. Sie haben sich etabliert als die Mediengattung schlechthin, die massiv konsumiert wird. Unterdessen hören allein in Deutschland über 20 Millionen regelmäßig Podcasts. Zudem erreichen sie ihre Hörerinnen und Hörer wesentlich intensiver als andere Mediengattungen: zum einen werden sie länger konsumiert als etwa Videos. Der Medienkonsum erfolgt zeit- und ortsunabhängig, sei es im Auto, bei Hausarbeiten oder Freizeitaktivitäten. So entsteht eine besonders starke Bindung zu den Hörern. Es entsteht eine Intimität und Intensität, die ein Text online oder offline niemals erreichen kann. Visuelle Medien wiederum werden im Vergleich niemals so ausdauernd konsumiert. 100 Podcast Hörer entsprechen einem Vortrag vor 100 Personen. Man wirkt unglaublich effektiver als die Hörer ein als bei jeder anderen Mediengattung. Zusätzlich entstehen keinerlei Streuverluste. Alle Hörer sind logischerweise der Sprache mächtig, der sich der Podcast Podcast bedient.

Warum als Marketinginstrument ?

Zahlreiche Branchen und Publishers generell haben Bedeutung und Reichweite von Podcasts längst erkannt. Das deutsche AdultBiz gehört nicht dazu. Dabei ist man gerade hier ständig dabei, komplett neue Interessenten heranzuziehen, weil diese logischerweise das größte Umsatzpotential mitbringen. Zudem erschließen sich über den Podcast Zielgruppen, die man auf andere Art und Weise praktisch nicht erreichen kann. Über klassische Social Media Kanäle wird es immer schwieriger, neue Kunden heranzuziehen.

Sträflich vernachlässigt von der deutschen Adultbranche

In den USA ist man hier – wieder einmal – deutlich weiter vorn. Zum einen fand da die dramatische Bedeutungssteigerung der neuen Mediengattung bereits vor Jahren statt. In der Folge erkannten viele Branchen, darunter auch das Adult Biz, die sich damit bietenden Möglichkeiten. So gibt es schon teils seit Jahren regelmäßige Podcasts verschiedener Brancheninsider oder von den Anbietern direkt. Einige Beispiele (Links am Ende des Beitrags): YNOT bringt mit dem klingenden Namen „Sell Porn or die trying“ einen B2B Podcast mit hohem Aufmerksamkeitswert. PornHub verbreitet seine Audiobotschaften gleich mit dem Domainnamen im Titel. In „Danglin´ after Dark with Dick Dangle“ verbreitet der gleichnamige Autor inzwischen mehrfach mit Awards prämierte Branchennews. „Girls on Porn“ beleuchtet die Industrie aus Sicht der Darstellerinnen. Die Liste der US-Podcasts ließe sich fast beliebig fortsetzen. Eine rühmliche Ausnahme aus Deutschland: MyDirtyHobby bringt mit „Dirty Talk“ einen Podcast „mit den Amateuren“, der derzeit allerdings nur zirka einmal monatlich erscheint.

Frau im offenherzigen Top produziert einen Podcast

Zahlreiche amerikanische Darstellerinnen haben bereits vor Jahren die Bedeutung von Podcasts erkannt. Sasha Grey, Holly Randall oder Asa Akira bringen teils schon seit Jahren ihre eigenen Sendungen heraus.Dabei geht es selbstverständlich viel um die Branche und letztendlich auch um Eigenwerbung. Dazu gibt es aber jede Menge Lese- bzw. „Hörstoff“ über Persönliches, Werdegang etc. etc. Genau diese Zutaten machen einen Podcast für die Hörer interessant und locken somit potentielle neue Kunden an. Die Intensität mit der sie und viele Andere aus der Branche ihre Podcasts betreiben belegt anschaulich, wie wichtig dieses Kommunikations- und Marketinginstrument unterdessen ist.

Bisher kaum Zensureingriffe

Wer sich die Podcasts der US-Kollegen anhört, staunt oft über die offene Sprache. Zwar gibt es auch da kein Orgasmusgestöhne, wohl aber Ausdrücke, die teils schon als „FSK18“ eingestuft werden könnten. Die großen Podcast-Anbieter kennzeichnen solche Beiträge oder Sendungen dann auch als „anstößig“, Weitere Konsequenzen wie eine Altersverifikation etc. bleiben aber aus.

Was genau ist eigentlich ein Podcast ?
Laut Definition ist ein Podcast „eine Art Online-Audioinhalt, der aufgezeichnet und veröffentlicht wird. Es handelt sich im Wesentlichen um eine Serie von Audio-Episoden zu einem bestimmten Thema, die regelmäßig aktualisiert werden.“ Anders gesagt: Es handelt sich um eine Radiosendung, die nicht live ausgestrahlt wird sondern im Internet zum Abruf bereit ist. Eine Rundfunklizenz o.ä. ist nicht notwendig, mit einem Podcast kann jeder und jede nach aussen gehen. Der Name geht zurück auf den iPod von Apple, vermischt mit der zweiten Worthälfte aus „Broadcast“, also „Senden“.

Regelmäßigkeit als wichtiges Kriterium

Nicht alle Podcasts werden dauerhaft betrieben, ganz im Gegenteil: über die Hälfte davon bringen es nicht einmal bis zur 10. Folge. Häufig unterschätzen die Produzenten den damit tatsächlich verbundenen Aufwand. Wer jedoch nachhaltig produziert kann mit einem beständigen Wachstum seine Reichweite nach und nach ausbauen. Grundsätzlich gilt: Alle wirklich erfolgreichen Podcasts bringen (zumindest) einmal wöchentlich eine neue Folge. Bei längeren Erscheinungsrhythmen ist die Bindung zu den Hörern einfach zu schwach, um dauerhaft zu bestehen.

Es ist ein Marathon, kein Sprint

Diese zugegebenermaßen etwas abgedroschene Binsenweisheit gilt (leider) auch beim Podcast. Wie in vielen Bereichen stellt sich der Erfolg auch hier nach und nach ein. Allerdings: wer ein spannendes Thema aufgreift, zu dem es noch nicht allzuviel Wettbewerber gibt kann auch durchaus schnelleres Wachstum erreichen. Gleiches gilt, wenn man entsprechend Werbung einkauft. Unterdessen wird sogar im großen Rahmen für manche Podcasts auf den großen TV-Sendern geworben. Dies belegt eindrucksvoll, welcher Stellenwert dem Medium Podcast unterdessen zukommt.

Aufbau und Verbreitung eines Podcasts

Dabei folgen Podcasts grundsätzlich immer einem bestimmten Muster. Wie beschrieben ist der wöchentliche Rhythmus die Häufigkeit, die erwartet wird und die auch Erfolgspotential bietet. Die einzelnen Folgen sind in Anlehnung an das Radio in einer „Sendung“ zusammengefasst, auf manchen Plattformen auch „Kanal“ genannt. Diese Sendung muss man zunächst bei den verschiedenen Plattformen anlegen oder auch anlegen lassen (s.u.). Neben einer Beschreibung gehört auch ein stets quadratisches Foto dazu. Ist dieser Schritt geschafft, muss Woche für Woche nicht einfach nur eine Audiodatei hochgeladen werden. Dazu gehören einmal die sogenannten „Shownotes“. Dies ist im Wesentlichen eine Beschreibung der jeweiligen Folge, in der die wichtigsten Inhalte und Nutzen für die Hörer zusammengefasst sein müssen. Wichtig: hier sind im Unterschied zu manchen Sozialen Medien durchaus Links erlaubt – und zwar auch mehrere bei ausführlichen Beschreibungen. So lassen sich sehr gut eventuelle Werbepartner oder eigene weiterführende Inhalte einbinden. Auch an die SEO sollte bei der Formulierung der Beschreibung gedacht werden, schließlich werden Podcasts nicht nur über die Apps sondern auch über Google gefunden. Auf direkte Links auf FSK18 Angebote sollte allerdings verzichtet werden, zumindest, solange kein AVS vorschalten ist. Dennoch gibt es z.B. über Partnerprogramme oder softe Inhalte genügend Möglichkeiten, branchenrelevanten Content zu bewerben.

Content is King – auch beim Podcast

Welche Inhalte lassen sich so verbreiten ? Zunächst darf man einen Podcast nicht mit Werbung verwechseln. Wer zu direkt auf Imagepflege und Product-Placement setzt wird kaum Abonnenten gewinnen. Hier gilt wie so oft: weniger ist mehr. Grundsätzlich sollten die Inhalte immer einen Mehrwert für die Hörer bieten. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, wie man Interessenten von Camshows, Videos oder anderen Inhalten wertvolle Infos bieten kann. Einmal sind immer Hintergrundinfos über Darstellerinnen für Endverbraucher selbstverständlich immer von besonderem Interesse. Gleiches gilt für Produktionen oder vielleicht auch besondere

Werbemöglichkeiten im Podcast

Das gängigste Werbeformat im Podcast ist wohl das Product Placement. Doch Vorsicht: Die Übergänge zur Schleichwerbung sind fließend. Werbung muss auch im Podcast als solche gekennzeichnet werden. Wer das „vergisst“ riskiert gerade in Deutschland teure Abmahnungen oder Sperren bei den Plattformen. Aber: erkennbare Werbespots sind jederzeit möglich, eben in ähnlicher Form wie im Radio. Beim Podcast kommen die eben nicht am Stück, sondern in Form kurzer Einspieler zu Beginn, während oder am Ende der Folge. Statt Eigen- kann hier selbstverständlich auch immer Fremdwerbung eingespielt werden und der Podcast so auch zur Einnahmequelle werden. Zusätzlich bieten manche Plattformen auch Prämien pro Abruf an. Das sind jedoch meist nur Bruchteile eines Cents und machen sich so erst bei sehr erfolgreichen Podcasts bemerkbar.

Präsent auf allen Plattformen

Apropos Plattformen: Die einschlägigen Verdächtigen dürften hier soweit bekannt sein. Bis vor etwa zwei Jahren war Apple hier der Platzhirsch. Schließlich ist auf allen Apple Geräten die Podcast App vorinstalliert und bietet völlig kostenlosen Service an. Doch auch ohne iPhone & Co. lassen sich Apple Podcasts gratis hören. Hier ist dann allerdings dann der direkte Link erforderlich Dieser lässt sich auch über Google finden, der Komfort einer App fehlt aber dann. Ähnlich funktioniert es bei Spotify, dessen App aber selbstverständlich auch für Android verfügbar ist. Wer den Komfort der App genießen will muss hier einen monatlichen Obolus entrichten. Dennoch hat Spotify unterdessen Apple bei den Hörerzahlen überholt. Wer über Amazon Prime und eine Alexa verfügt kann ohne weiteres Abo auch Podcasts hören. Und es gibt noch viele weitere Plattformen. Deezer, Soundcloud oder Acast sind weitere Beispiele. Immer mehr Podcaster verbreiten ihren Content unterdessen auch über YouTube. Stellt sich die Frage: auf welchen Plattformen sollte ich meinen Podcast bereitstellen ? Die Antwort ist so einfach wie arbeitsintensiv: Am besten auf allen. Oder doch zumindest auf den wichtigsten.

Podcast-Hoster als Sprungbrett

Selbstverständlich kann man nach Fertigstellung einer Podcastfolge diese manuell auf all den Plattformen einpflegen. Dies ist mindestens so zeitaufwändig wie es sich anhört. Zum Glück gibt es Podcast Hoster, die einem diese Routine abnehmen. In dem Fall lädt man den Podcast zusammen mit allen Shownotes und eventuell Fotos einmal hoch und der Hoster übernimmt das Verteilen auf den diversen Plattformen. Da manche Hoster Verträge mit den Plattformen haben muss man selbst teilweise dort nichteinmal angemeldet sein. Auch lässt sich ein Blog führen der den Podcast begleitet und promoted. Eine Übersicht über die Hoster und noch mehr Infos über das erfolgreiche Erstellen von Podcasts erwartet Euch in der Fortsetzung dieses Beitrags.

Links zu den genannten Beipspielen:

In Teil 2 dieses Beitrags erwarten euch:

  • Übersicht geeigneter Podcast-Hoster
  • Make or buy ? So arbeiten Podcast Agenturen
  • Sinnvolle Hardware
  • Notwendige Software
  • Praxisbeispiele

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